Aktueller Sachstand Afrikanischen Schweinepest (ASP)
Der Ausbruch der ASP auf einem Betrieb in Emsbüren konnte durch die Gesellschaft für Seuchenvorsorge Emsland-Grafschaft Bentheim GmbH (GSV, Tochterunternehmen der VEL) und deren Dienstleister schnell eingedämmt werden. Auch ein vorhandener Kontaktbetrieb wurde kurzfristig ebenfalls geräumt. Die vorhandenen Systeme für die Räumung von Tierbeständen haben funktioniert. Dies zeigt, wie wichtig es gewesen ist, dass die VEL vor gut 15 Jahren die GSV gegründet hat.
Großes Problem ist auch nach jetzt nach mehr als 7 Wochen noch, dass in der 10 Kilometer Überwachungszone die Mastschweine und Ferkel nur sehr begrenzt zu vermarkten sind. Auf Initiative des Emsländischen Landvolkes ist es in sehr guter Zusammenarbeit mit den Erzeugergemeinschaften Lingen und Grafschaft Bentheim sowie den Beratungsringen und den Veterinärämtern gelungen, dass von mehreren Schlachtunternehmen Schweine geschlachtet werden können. Die bislang erzielten Schlachtkapazitäten reichen allerdings nicht aus, um einen größeren Schweinestau zu verhindern.
Lambert Hurink, Elfriede Werdermann sowie Hermann Hermeling und Rudolf Aalderink machen auf allen Ebenen eindringlich auf die untragbare Situation für die Betriebe aufmerksam. „Die Halter sind am absoluten Anschlag“, warnt Hurink. „Wenn nicht bald Lösungen gefunden werden, dann wissen wir nicht mehr weiter.“ Man brauche händeringend Schlachtzahlen von 6.000 bis 7.000 Tieren pro Woche, um Betriebe nicht in einen Bereich zu bringen, in dem der Tierschutz nicht mehr gegeben ist.
Auch wenn es für die Schlachthöfe Hürden bei der Schlachtung und Verarbeitung der Tiere gibt, haben die Vertreter der VEL kein Verständnis dafür, dass es fast vier Wochen gebraucht hat, bis ein Unternehmen eine Zusage machen wollte. Das sei in Gesprächen seitens der Schlachtunternehmen zu Beginn anders angedeutet worden, das Landvolk ist nun enttäuscht, dass die diskutierten Lösungswege nicht umgesetzt wurden.
Politik und Schlachtbranche sind am Zug
Die Erwartungshaltung des Landvolks ist, dass die Politik auf Landesebene schnellstmöglich an Lösungen mitarbeitet. Es müssten sehr kurzfristig und mit Druck Lösungswege entstehen. Die Vorarbeiten seien in der Region getan, jetzt seien Politik und Schlachtstätten am Zug, fordert Hurink.
Die Verarbeitung der Tiere ist ein Problem, alles Fleisch vom Schwein muss thermobehandelt werden. Der Markt für diese Produkte ist begrenzt, denn das Fleisch muss auf 80 Grad erhitzt werden. Das Fleisch zu vermarkten, sei damit sehr schwierig.
Für die Vermarktung von Ferkeln innerhalb der Überwachungszone ist eigens ein Vertragskonstrukt durch die VEL in Abstimmung mit den Veterinärämtern und dem Landwirtschaftsministerium neu entwickelt worden, damit auch hier Transporte stattfinden können. Auch ein Transport von Ferkeln außerhalb der Überwachungszone in Mastställe der Landkreise Emsland und der Grafschaft Bentheim ist inzwischen möglich. Hier musste auf Drängen der VEL und der Veterinärämter eigens ein neuer Erlass vom Landwirtschaftsministerium herausgegeben werden.
Die Bemühungen, die Dauer der Restriktion von 90 Tage auf 60 Tage zu verkürzen, um eine Entlastung der Betriebe zu erreichen, scheiterten zuletzt. Wir wissen um die großen Sorgen auf den betroffenen Betrieben und setzen uns mit allen vorhandenen uns sich bietenden Möglichkeiten dafür ein, dass hier Lösungen gefunden werden.