Damit es auf dem Acker summt und brummt

Bei den Blumen-Patenschaften setzen sich Landwirte, Imker und die Bevölkerung gemeinsam für den Erhalt der Artenvielfalt ein. Foto: Reinhardt Dallgass auf Pixabay

Meppen. Am heutigen bundesweiten Aktionstag zum Thema Blühstreifen „Wir machen - das Land bunter“ informiert das Emsländische Landvolk über die Resonanz auf ihre Blumen-Patenschaften. Mit dieser Aktion möchten Landwirte, Imker und auch die Bevölkerung gemeinsam an einem Strang ziehen und sich für den Erhalt der Insektenvielfalt einsetzen.

 

Insgesamt acht Landwirte im Emsland und der Grafschaft Bentheim beteiligen sich an der vom Landvolk initiierten Plattform www.blumen-patenschaft.de. Laut Lambert Hurink, Hauptgeschäftsführer des Landvolkes im Emsland, gab es nicht nur positive Rückfragen von Berufskollegen. „Einige Landwirte haben sich telefonisch bei uns beschwert und fanden die 50,00 € pro 100 Quadratmeter als zu hoch angesetzt“, erzählt Hurink. Wenn man jedoch die Summe aller anfallenden Kosten berechne, sei dieser Betrag schon gerechtfertigt. Was viele Landwirte zunächst nicht im Blick hätten, sei die an das Finanzamt abzuführende Umsatzsteuer und auch die Zeit, die die Landwirte mit der Betreuung der Paten verbringen. „Das ist ja auch das Ziel der Blumen-Patenschaften: Den Dialog zwischen Landwirten und Bevölkerung stärken“, so Hurink weiter. Die acht Landwirte haben in diesem ersten Jahr der Aktion rund 140 Paten für ihre Flächen gewinnen können und legen in diesem Jahr knappe 20.000 m² Blühflächen an. Einige Landwirte haben die Fläche noch auf freiwilliger Basis vergrößert. Um den Dialog und das gegenseitige Verständnis zwischen Landwirten und Bevölkerung zu stärken, laden einige Landwirte auch zu einer gemeinsamen Feldbegehung im Sommer ein. Bei manchen Landwirten kann bei Interesse zusätzlich auch der Betrieb besichtigt werden. Auch digitale Medien, wie E-Mail und Whats App, werden von den Landwirten eingesetzt um die Paten laufend über die Entwicklungen der Blühflächen zu informieren. Zur Frage, ob das Landvolk zufrieden sei mit der Anzahl an Paten, antwortete Hurink Folgendes: „Wir wissen, dass es sich bei den Blumen-Patenschaften um eine neue Aktion handelt. Daher werden wir Landwirte uns zunächst einmal beweisen müssen. Wir müssen zeigen, dass wir gemeinsam auch etwas erreichen wollen. Wir rechnen damit, dass in den kommenden Jahren noch mehr Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit den Landwirten Hand in Hand für mehr Insektenvielfalt einstehen.“

Interessante Hintergrundinformationen

22.000 Hektar Blühfläche haben Niedersachsens Landwirte im vergangen Jahr laut Landvolk Presse Dienst angelegt, gepflegt und betreut. Das entspricht einem 200 Meter breiter Streifen auf der Strecke von Flensburg nach Berchtesgaden mit einer Länge von 1.100 Kilometern. Fußball-Fans können sich besser 22.000 Fußballfelder vorstellen, die blühend und insektenfreundlich für mehr Biodiversität sorgten. Auch in diesem Jahr haben wieder viele Landwirte blühende Flächen angelegt. „Wir Landwirte arbeiten mit der Natur und nicht gegen sie. Wir sind zu jeder Jahreszeit von ihr abhängig und spüren daher als erste die Auswirkungen, die die Wetterextreme mit sich bringen“, sagt Niedersachsens Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke dem Landvolk Presse Dienst.  

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